Sounds

Bruce Hornsby feiert 70. Geburtstag

Als Mitte der achtziger Jahre der Song "The Way It Is" auf MTV auftauchte, kannte niemand den schlaksigen Mann, der ihn im Video am Piano sang und spielte. Die Stimme von Bruce Hornsby war neu und sie stach heraus aus dem 80er-Mix aus Madonna, Prince und David Bowie, der das Musikfernsehen der Zeit prägte. Knapp vierzig Jahre später ist der Mann aus Virginia immer noch da, wenngleich nicht mehr als Teil der Pop-Charts. Lange steht Bruce Hornsby für ein avanciertes Musiker-Tum, in dem spieltechnische Entwicklung, Experimente und stilistische Offenheit wichtiger sind als mediale Präsenz. Hornsby hat in seiner daueraktiven Karriere mehr als nur Popmusik gemacht: Er hat Allianzen mit Jazz-Kollegen geschmiedet, kennt sich aus in der Welt von Roots Music und Bluegrass, war nicht zuletzt ein Mitglied der legendären Rockband Grateful Dead von 1988 – 1995. Was geblieben ist, ist die Haltung und Erscheinung des Mannes – noch immer strahlt der leidenschaftliche Familienmensch Hornsby eine entspannte Lässigkeit aus – und spielt weiter Klavier als Lebensinhalt, mit Leidenschaft und viel kreativem Ehrgeiz. Wir gratulieren zum 70. Geburtstag.

Gone Too Soon – George Harrison & Nick Drake

Zwei große Helden der Musik aus dem Vereinigten Königreich verstarben im November des jeweiligen Jahres – vor ihrer Zeit. Als George Harrison am 29. November 2001 mit nur 58 Jahren seinem Krebsleiden erlag, trauerte nicht nur die Fan-Welt der Beatles. Der Musiker und Songwriter war auch jenseits seiner Jahre mit den Fab Four ein Künstler mit großer persönlicher Integrität und einer inspirierenden persönlichen Aura. Eine exzellente aktuelle Neuauflage seines Solo-Albums "Living In The Material World" zeigt ihn von einer musikalisch intensiven Seite und weckt die Erinnerung an die spirituelle Dimension seiner Solo-Musik. Das Album erschien im Original Ende Mai 1973.

Anderthalb Jahre später – am 25. November 1974 – fand man den leblosen Körper des damals 26jährigen Sängers und Songwriters Nick Drake in einem Zimmer seines Elternhauses. Verstorben an einer Überdosis Anti-Depressiva, unter nie völlig geklärten Umständen. Zu Lebzeiten war der introvertierte Ex-Literaturstudent aus den britischen Midlands erfolglos. Heute gelten seine drei hinterlassenen Alben als Klassiker. Immer wieder neue Generationen entdecken dieses schmale Werk und lassen sich davon inspirieren. Auch im Jazzrepertoire finden sich mittlerweile Songs von Nick Drake.

Neue Alben & Konzerthinweise

Eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen und Tipps von Michael Kiwanuka, Father John Misty, Beth Hart, Rogê und Max Richter und anderen.

Playlist