Von Bohnen und Biersuppe: Bremens Geschichte als Kaffeestadt

Autorin

Historische Aufnahme des Kaffee Jacobs Geschäfts in Bremen
Bild: Jacobs Archiv

In diesem Jahr feiert Bremen ein ganz besonderes Jubiläum: Es ist genau 350 Jahre her, dass der Rat der Hansestadt den öffentlichen Ausschank von Kaffee genehmigte. Die Ratsentscheidung machte Bremen zum Pionier: Die Stadt war damit die erste in Deutschland, in der es möglich war, ein Kaffeehaus zu eröffnen. Und das wiederum war der Beginn einer langen Tradition, die bis heute reicht.

Altes Buntglasfenster von Kaffee Hag in der Böttcherstraße

Die Geschichte des Kaffees in Bremen

Es ist 350 Jahre her, dass der Bremer Rat den öffentlichen Ausschank von Kaffee genehmigte. Der Beginn einer langen Tradition, die Bremen zur Kaffeestadt machte

Bild: Imago | Frank Sorge

Hier ein paar Fakten, die Sie beim nächsten Kaffeeklatsch zum Besten geben können:

  • Es ist ein Niederländer, der 1673 beim Rat der Stadt Bremen einen Antrag stellt. Jan Jantz van Huesden will  - nach Amsterdamer Vorbild –  eine Kaffee-Schenke eröffnen. Sein Vorhaben wird genehmigt.  .
  • Das Getränk aus den braunen Bohnen wird um 1700 in Privathaushalten immer häufiger getrunken. Besonders zum Frühstück, wo es mit der Zeit die morgendliche Biersuppe ablöst. .
  • Die Bremerinnen und Bremer kaufen ihre Kaffeebohnen zunächst lose im Kolonialwaren-Laden und rösten sie zuhause auf dem eigenen Herd..
  • Etwa 1880 revolutioniert eine neue Art von Verpackung den Kaffee-Markt: Kaffee kann nun so abgefüllt werden, dass sein Aroma geschützt bleibt und darum ist es möglich, ihn bereits vor dem Verkauf fertig zu rösten..
  • Zu den frühsten und bekanntesten Bremer Marken-Röstern gehören Johann Jacobs, Ludwig Roselius und Carl Ronning. .
  • In den 1920er und 1930er Jahren setzt ein wahrer Boom ein: Kaffee wird in immer größeren Mengen nach Deutschland eingeführt – und zwar vor allem über die Bremer Häfen. .
  • Anfang der 1920er Jahre gibt es in Bremen mehr als 250 Kaffee-Röstereien und genauso viele Marken-Namen..

Auch wenn längst nicht mehr so viele Röstereien existieren: Es gibt ihn noch, den typischen Bremer Kaffeeduft, der einem auf der Straße in die Nase steigt. Er kommt mittlerweile aus Firmen, die große Player auf dem Weltmarkt sind – aber auch aus kleinen, feinen Röstereien, die sich mit gutem Kaffee einen Namen gemacht haben. Auch bis weit über die Grenzen von Bremen, das seit nunmehr 350 Jahren Kaffee-Stadt ist.

Dieses Thema im Programm: Der Morgen, 23. August 2023, 07:36 Uhr

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