Sounds in concert: Fantastic Negrito
In "Son of a broken man" vereint Fantastic Negrito persönliche Erlebnisse mit gesellschaftskritischen Blues- und Roots-Songs
"Son of a broken man" heißt das aktuelle Album des US-amerikanischen Blues- & Rootsmusikers Fantastic Negrito. Das davor hat der 56-Jährige "White Jesus Black Problems" getauft. Schon die Titel machen deutlich, dass der als Xavier Amin Dphrepaulezz geborene Musiker sich mit gesellschaftspolitischen Themen beschäftigt und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Fantastic Negrito singt über viele Dinge, die er als Afro-Amerikaner selbst erlebt hat: Rassismus, Polizei- und Waffengewalt. Dazu blickt er in seinen Texten aber auch in die Geschichte der USA und thematisiert den Bürgerkrieg und Sklaverei und deren bis heute andauernden Folgen.
Aber auch seine Familiengeschichte mit einem streng muslimischen Vater aus Somalia und als Teil einer Familie mit 15 Kindern spielt immer wieder eine Rolle. Diese schweren Themen verpackt Fantastic Negrito dabei in mitreißende und kratzige Songs, die von seiner außergewöhnlichen Stimme getragen werden. Er selbst gibt Prince als sein größtes Vorbild an und vieles von dessen Bühnencharisma und multiinstrumentalem Talent hat er sich erfolgreich selbst angeeignet.
RB-Mitschnitt vom 4. November 2024 im Kulturzentrum Schlachthof Bremen