Die Morgenandacht Übergänge gestalten

Ein irisches Segenswort ist für Elisabeth Seydlitz ein echter Zuspruch gerade in Übergangszeiten. Und von diesen Übergängen gibt es im Leben viele, nicht nur beim Wechsel der Jahreszeit.

Wenn ich morgens aus dem Haus gehe, trage ich ab und zu schon meine Übergangsjacke. Mein Mann kann damit gar nichts anfangen. "Wer braucht denn so was? Eine Jacke reicht doch. Draußen kalt – Jacke an. Draußen warm – Jacke aus. Ist doch ganz einfach!" Ich finde, es gibt nicht nur kalt – warm, es gibt auch ein "dazwischen". Wie der Sommer, der ganz sanft in den Herbst übergeht. Auch wenn es draußen tagsüber noch sommerlich warm ist, morgens ist es kühl. Die Tage werden kürzer. Die Abende frischer. Ich brauche etwas für den Übergang. Eine Jacke, nicht zu dick und nicht zu dünn.

Übergänge sind besondere Zeiten. Man steht irgendwie dazwischen. Etwas Vertrautes ist zu Ende, etwas Neues hat noch nicht wirklich begonnen. Übergangszeiten gehören zu Leben dazu. Begrüßungs- und Abschiedsrituale können helfen, sich darin zurecht zu finden. Wir feiern Geburtstage und Jahreswechsel, den Beginn und das Ende der Schulzeit, Hochzeiten und Abschiede. So können wir das, was war, würdigen und uns zuversichtlich auf das einlassen, was kommt. Auf manche Übergängen können wir uns einstellen, andere können wir nicht planen. Sie passieren einfach und wir müssen mit ihnen umgehen lernen.

Mir tut es gut, dass ich Übergangszeiten nicht alleine bewältigen muss. Die Bitte um Gottes Segen gehört für mich unbedingt dazu. Denn er ist da. Und geht mit.

Diesen Zuspruch erhalte ich gerne für mich und erbitte ihn für andere.
Zum Beispiel mit diesem irischen Segensgebet:
Gott sei vor dir, wenn du den Weg nicht weißt.
Gott sei neben dir, wenn du unsicher bist.
Gott sei über dir, wenn du Schutz brauchst.
Gott sei in dir, wenn du dich fürchtest.
Gott sei um dich wie ein Mantel, der dich wärmt und umhüllt.