Die Morgenandacht "Feliz Navidad!" – Weihnachten in Mexiko

Porträt von Jeanette Querfurth

Die Morgenandacht "Feliz Navidad!" – Weihnachten in Mexiko

Weihnachten weltweit. Pastorin Jeannette Querfurth unternimmt in dieser Woche eine Weltreise zu Weihnachtsbräuchen in verschiedenen Ländern. Heute macht sie Station in Mexiko.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Weihnachten weltweit. Pastorin Jeannette Querfurth unternimmt in dieser Woche eine Weltreise zu Weihnachtsbräuchen in verschiedenen Ländern. Heute macht sie Station in Mexiko.

"Feliz Navidad", so wünscht man einander in Mexiko "Frohe Weihnachten". Vor bald 500 Jahren kamen mit den spanischen Erobern und den ersten Missionaren auch die christlichen Weihnachtsbräuche ins Land der Azteken. Trotz der Missionierung wurden aber die eigenen Traditionen nicht vergessen. So wurden kurzerhand die Feste um die Ankunft des aztekischen Gottes nun auch zu Ehren von Josef und Maria gefeiert.
Weihnachten ist in Mexico kein besinnliches Familienfest. Nicht die Spur Melancholie. Hier feiert man mit Freunden, Kollegen und dem ganzen Ort eine große, fröhliche und laute Fiesta. Nach mexikanischen Empfinden sollte niemand an Weihnachten allein sein. So kommt es immer wieder zu Einladungen von Personen, die gar nicht zum Familien- oder Freundeskreis gehören.

Schon am 16. Dezember beginnen in Mexico die typischen "Posadas". Posada bedeutet Herberge; es wird die Herbergsuche von Maria und Josef in mehreren Etappen nachgespielt. Zu Beginn der Adventszeit werden dafür Familien ausgewählt, die in den Tagen vor Weihnachten für einen Tag und eine Nacht "los peregrinos", die Pilger, aufnehmen: Die Pilger sind Statuen von Josef, Maria und einem Engel. Die Dorfgemeinschaft zieht jeden Tag singend und tanzend mit den Pilgern zum Haus der betreffenden Familie. Die Statuen werden im Haus mit Blumenkränzen und Weihrauch begrüßt und zu ihrem Ehrenplatz gebracht, einem blumengeschmückten Hausaltar.

Mit Maria und Josef werden alle anderen Gäste eingelassen und eine fröhliche Fiesta beginnt. Bevor die Pilger am nächsten Tag weiterziehen können, überreicht der Hausherr dem Kirchenvorsteher eine „Piñata“. Man kennt die Pinatas inzwischen auch bei uns.  Das ist eine bunte, aus Pappmaché hergestellte Phantasiefigur, die mit Süßigkeiten und kleinen Überraschungen gefüllt ist. Sie wird für die Mitternachtsmesse am Heiligabend aufbewahrt.

Am Heiligabend versammelt sich der Ort um Mitternacht vor der Kirche. Es werden Freudenfeuer und Feuerwehrkörper abgebrannt. Nach dem Gottesdienst werden die Kirchenbänke kurzerhand zur Seite gerückt, denn nun beginnt vor der Krippe das Geburtstagsfest für das Jesuskind. Den Höhepunkt bildet das Knacken der Piñatas. Mit einem Stock müssen sie "geknackt" werden, was aber nicht so leicht ist.
Zuerst versuchen die Kinder ihr Glück, dann die Jugendlichen und zuletzt die Erwachsenen; solange bis am Schluss alle Piñatas geknackt sind und alle Kinder sich auf ihren süßen Inhalt stürzen. Mit Musik, Liedern und Tänzen klingt die fröhliche Geburtstagsfeier für das Jesuskind aus. Also – Feliz Navidad!

Autor/Autorin

  • Jeannette Querfurth

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