In der Ausstellung Werke aus Spanplatten und Sperrholz im Bremer Gerhard-Marcks-Haus

Eine Ausstellung, die noch in Arbeit ist

Kunstobjekt in der Ausstellung "Plattengrammatik" im Gerhard-Marcks-Haus
Das Gerhard-Marcks-Haus zeigt Werke von Hanswerner Kirschmann. Bild: Radio Bremen | Anna Maria Stock

Bei der Ausstellung "Plattengrammatik" im Gerhard-Marcks-Haus arbeitet der Künstler Hanswerner Kirschmann auch nach der Eröffnung weiter an den Werken. Die Besucher und Besucherinnen können über die Zeit erleben, wie Kirschmanns "work in progress" wächst und sich immer wieder verändert.

Um was geht’s in der Ausstellung?

Hanswerner Kirschmann, o. T. (Detail), 2007/2015
Hanswerner Kirschmann, o. T. (Detail), 2007/2015, Überbau (Gesockeltes auf Teilen), Sperrholz, Spachtelmassen, ummantelter Draht, Fundstücke, Arbeitsreste, Miniaturen Bild: VG Bild-Kunst, Bonn 2024 | Hanswerner Kirschmann

"Plattengrammatik" zeigt Werke des Bremer Bildhauers Hanswerner Kirschmann. Der Künstler arbeitet mit Span- und Sperrholzplatten und formt aus ihnen abstrakte Gebilde. Manche bestehen etwa aus einem waagerecht liegenden oder senkrecht stehenden kastenartigen Sockel, in den der Künstler Muster gesägt hat, die an technische Zeichnungen erinnern. Die Bedeutung der Kunstwerke ist dabei bewusst offengehalten: "Die Werke sollen keine eindeutige Interpretation zulassen. Sondern sie eigentlich eher verhindern." Kirschmanns Arbeitsweise, seine "Plattengrammatik", unterscheidet sich von der klassischen Bildhauerei, die zum Beispiel mit Stein oder Ton arbeitet. Bei Kirschmann entsteht das Dreidimensionale durch das Aneinanderschichten der flachen Holzplatten. Außerdem bezieht er die Räumlichkeiten des Museums mit ein, wie zum Beispiel die vorhandene Klimaanlage.

Was ist das Highlight der Ausstellung?

Kunstobjekt in der Ausstellung "Plattengrammatik" im Gerhard-Marcks-Haus
Ein Kunstobjekt von Hanswerner Kirschmann. Bild: Radio Bremen | Anna Maria Stock

Es gibt eine Besonderheit: Die Ausstellung und die gezeigten Werke sind noch nicht fertig. In den sechs Wochen nach der Eröffnung wird Hanswerner Kirschmann weiter daran arbeiten. Die Idee dazu kam von Arie Hartog, Museumsdirektor und Kurator der Ausstellung. Er sagt: "Hanswerner Kirschmann ist ein Künstler, der Zeit braucht. Und das ist auch der Grund, warum er im traditionellen Ausstellungsbetrieb nicht auftaucht. Denn da wollen ja alle Kunst als fertige Ware. Hier geht es aber tatsächlich darum, Kunst als Arbeit zu zeigen. Bei der man im Laufe der Zeit sieht, wie sie sich entwickelt."

Damit Besucherinnen und Besucher wiederkehren können, um sich die Entwicklung anzuschauen, bleiben die Tickets auch für den Wiederbesuch gültig.

Lohnt sich ein Besuch?

Die unkonventionelle bildhauerische Arbeit und ihre eigenwillige Formensprache, der spielerische Umgang mit dem Raum, und die Tatsache, dass sie noch nicht fertig ist, machen "Plattengrammatik" zu einer sehenswerten Ausstellung – vor allem für Fans zeitgenössischer, abstrakter Kunst.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Nachmittag, 31. August 2024, 15:50 Uhr

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