In der Ausstellung Es ist ganz schön wild in der Kunsthalle
Standdatum: 11. März 2024.
Kunst auf Augenhöhe – das will die Kunsthalle anbieten. Dafür müssen die Kunstwerke in der neuen Ausstellung aber ziemlich tief hängen, denn sie ist speziell für Kinder. "Wild" hat am 09. März 2024 eröffnet und Bremen-Zwei-Reporterin Frieda Ahrens hat sie mit einer Mutter und ihrem dreijährigen Kind getestet.
Worum geht es in der Ausstellung?
In der "Wild"-Ausstellung werden berühmte Künstlerinnen und Künstler gezeigt, die wilde Kunst gemacht haben, wie zum Beispiel Albrecht Dürer oder Paula Modersohn-Becker. Es ist aber keine reine Kunstschau, denn vielmehr geht es ums Mitmachen: Kinder können und sollen selbst wilde Kunst machen.
Das ist nämlich richtig abenteuerlich oder? Das man im Museum an die Wände malen darf.
Sagt Mutter Corinna zu ihrem dreijährigen Kind.
In einem Ausstellungsraum darf man auch an die Wände malen. "Das ist nämlich richtig abenteuerlich oder? Das man im Museum an die Wände malen darf", erklärt Mutter Corinna ihrem dreijährigem Kind Avi. So entsteht ein großes Gesamtkunstwerk. Dafür werden der neue und alte Studiensaal mit dem Kupferstichkabinett genutzt. Das bedeutet aber: Nicht alles hängt auf Kinderhöhe. Die alte, hölzerne Wandvertäfelung verhindert das. Kleine Hocker schaffen hier Abhilfe. Die Kinder können darauf klettern und sich mit Lupen dann detailliert die Zeichnungen anschauen.
Was ist das Highlight?
Am besten ist der Raum mit den Delphinen, findet Avi. An den Wänden sind unterschiedliche Videos mit Unterwasseraufnahmen zu sehen. Die Projektionen sind auf allen Wänden installiert, so dass der Raum wirkt, als wäre man selbst mit unter Wasser. Ein weiteres Highlight ist Raum "Wilde Träume". Hier steht ein Bett, in das man sich legen darf. Avi hat sich die Schuhe ausgezogen und springt auf dem Bett rum. Die Bilder sind zweitrangig für das Kind. Doch ein Lieblingsmotiv wurde direkt ausgesucht: "Ich würde gerne davon träumen", sagt Avi und zeigt auf das Werk "Geburt des Tages" von Joan Miro. Die Farblithographie zeigt ein Oval, auf dem viele bunte, abstrakte Figuren zu sehen sind.
Für wen lohnt sich der Besuch?
Er lohnt sich für Kinder. Die haben die Ausstellung teilweise auch mitgestaltet, erzählt Hartwig Dingfelder, Kurator der Ausstellung. "Die Werkauswahl aus 120 Gemälden, Grafiken, Fotografien und Videoinstallationen ist assoziativ angelegt, folgt aber dennoch einem roten Faden oder besser einer wilden Linie. Und diese wilde Linie ist ein zentrales Gestaltungsmerkmal dieser Ausstellung.”, sagt er.
Damit ist die Wandgestaltung gemeint: Alle Bilder verbinden gekritzelte Linien, die in den Zwischenräumen gemalt sind. Die Räume wirken so insgesamt wie eine Art Skizzenpapier. Und das kommt gut an! Gerade an Familientagen lohnt sich ein Besuch. Da haben Kinder und erwachsene Begleitpersonen freien Eintritt. Am 16. März bietet die Kunsthalle den nächsten Familientag an.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Sonntagnachmittag, 10. März 2024, 16:38 Uhr