Im Porträt Maren Kroymann war die erste Frau mit eigener Satiresendung

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Porträt von Maren Kroymann im März 2023
Neue Filme, Bühnenprogramm "In My Sixties" und jede Menge Preise: 2023 war für Maren Kroymann erfolgreich wie nie. Bild: dpa | Rolf Vennenbernd

In den letzten Jahren hagelte es Auszeichnungen für Maren Kroymann: zwei Grimme-Preise, zwei Deutsche Fernsehpreise oder der deutsche Comedypreis. Die meisten Auszeichnungen hat sie für ihre Satiresendung "Kroymann" bekommen. Der "Dieter-Hildebrandt-Preis" in diesem Jahr hat aber einen besonderen Platz in ihrem Herzen bekommen.

Porträt von Maren Kroymann im März 2023

Gesprächszeit Warum Maren Kroymann im Alter so erfolgreich ist

In ihrer Sketchcomedy "Kroymann" zerlegt Maren Kroymann in bissig-bösen Sketchen genüsslich Rollen-Klischees. Dafür wurde sie auch 2023 wieder ausgezeichnet.

Bild: dpa | Rolf Vennenbernd

Hirn und Selbstvertrauen – das gehört für Maren Kroymann zu einer guten Satire. An letzterem habe es den Frauen lange gemangelt, sagt die 74-Jährige. Sie ist überzeugt: "Wer sagt, worüber man lacht, hat eine Machtposition."

Das war wahnsinnig wichtig, dass Hildebrandt mein Talent erkannt hat.

Maren Kroymann über ihren Start in der ARD-Sendung "Scheibenwischer"

Wollte man ein Jahr bestimmen, in dem die Erfolgsgeschichte von Maren Kroymann begann, so könnte man wohl 1985 nennen. In diesem Jahr lud Dieter Hildebrandt die damals 36-Jährige in seine Sendung "Scheibenwischer" ein. Dass sie dieses Jahr unter anderem den Dieter-Hildebrandt-Preis erhielt, freute Maren Kroymann daher besonders: "Das war wahnsinnig wichtig, dass Hildebrandt mein Talent erkannt hat. Dass so ein ausgewiesener wunderbarer Mensch, der die führende Kabarett-Sendung macht, sagt, hier ist eine Kabarettistin und deswegen ist sie im Scheibenwischer. Da war ich total beglückt, dass die Jury mich für diesen Preis würdig fand."

Zu sehen im Weihnachtsfilm "Mona und Marie"

Der Preis hat Maren Kroymann an den Weg erinnert, den sie schon zurückgelegt hat. Mit "Nachtschwester Kroymann" war sie 1993 die erste Frau mit eigener Satire-Sendung im Fernsehen. Satire war von jeher ihr Steckenpferd, aber die in Schwaben aufgewachsene Philologen-Tochter ist auch Schauspielerin. Allein 2023 war sie in einigen Filmen im Kino und Fernsehen zu sehen. Zum Beispiel in "Enkel für Forgeschrittene" an der Seite von Barbara Sukowa und Heiner Lauterbach.

Die Hundetrainerin legte dann für die Kamera unsichtbar neben meinen Nasenflügel ein Stück Leberwurst.

So gelang es, dass Filmhund "Joker" Maren Kroymann durch das Gesicht schleckte

Oder auch im ZDF-Weihnachtsfilm "Mona und Marie" mit Ulrike Kriener. Kroymann spielt hier eine ehemals sehr wohlhabende, inzwischen mittellose Düsseldorfer Witwe mit Hund, die zu ihrer Schwester Marie an die Nordsee zieht. Riesenpudel "Jokers" Spezialität: Frauchen "Mona" ab und zu durch’s Gesicht zu schlecken. Für Hundenärrin Kroymann kein Problem: "Das musste ich aushalten. Da ist die Hundetrainerin dabei und die legt dann für die Kamera unsichtbar neben meinen Nasenflügel ein Stück Leberwurst, damit er das macht mit dem "durch’s Gesicht schlecken". Dafür könnte man Geld nehmen, wenn man das vor Publikum machen würde."

"In My Sixties" und Podcast "War's das?"

Und was war 2023 sonst noch los im Leben der 74-Jährigen? Ende August hat Maren Kroymann zusammen mit ihrer Band im Theater Bremen ihr Bühnenprogramm "In My Sixties" präsentiert. Darin steht sie mit Musik der Sechziger Jahre auf der Bühne und feiert "50 Jahre Pubertät“. Dazu erzählt sie mit Witz und Ironie, wie es war, in dieser Zeit als Mädchen oder junge Frau zu leben. "Es kommen jetzt immer mehr junge Leute in das Programm. Die reagieren alle ziemlich stark. Die kapieren ziemlich viel von dem Thema Frauenbild."

Frauen haben die Tendenz, in dem Alter nicht mehr vorzukommen und deswegen möchte ich eben alte Frauen präsentieren.

Maren Kroymann über ihren Bremen Zwei Podcast "War's das?"

Radio Bremen hat den Abend aufgezeichnet und gesendet wird am 4. Januar 2024. Gleich nach der neuen "Kroymann"-Folge im Ersten. Neu ist dieses Mal, dass es statt mehrerer Sketche eine durchgehende Geschichte geben wird.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Gesprächszeit, 15. Dezember 2023, 18:05 Uhr

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