Lieblingsmensch Dieser Bremer Pastor setzt sich unermüdlich für die Ukraine ein

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Pastor Andreas Hamburg steht vor Büschen bei der Markusgemeinde in Bremen Arsten
Pastor Andres Hamburg setzt sich unermüdlich für die Ukrainehilfe ein. Bild: Radio Bremen, Lieselotte Scheewe | Lieselotte Scheewe

Noch immer hält der Krieg in der Ukraine an. Viele Bremerinnen und Bremer helfen. Ein Mann besonders: Pastor Andreas Hamburg setzt sich unermüdlich für Ukrainerinnen und Ukrainer ein und ist deshalb unser Lieblingsmensch in diesem Monat.

Pastor Andreas Hamburg steht vor Büschen bei der Markusgemeinde in Bremen Arsten
Pastor Andres Hamburg setzt sich unermüdlich für die Ukrainehilfe ein.

Dieser Bremer schafft ein Stück Heimat für Menschen aus der Ukraine

Noch immer hält der Krieg in der Ukraine an. Viele Bremerinnen und Bremer helfen. Ein Mann aber besonders: Pastor Andreas Hamburg setzt sich unermüdlich für Ukrainerinnen und Ukrainer ein.

Bild: Radio Bremen, Lieselotte Scheewe | Lieselotte Scheewe

Was wie ein gewöhnliches Frühstück im großen Saal der Markus-Gemeinde in Bremen Arsten aussieht, ist mehr als das. Jeden Montag treffen sich Menschen aus der Ukraine in dem Gemeindesaal. Auch deutsche Gemeindemitglieder sind dabei. Pastor Andreas Hamburg hat dieses Treffen ins Leben gerufen. Er ist seit 2018 Pastor in der Markus-Gemeinde. Davor hat er als Pastor in Bayern und im Auftrag der bayerischen Landeskirche auch zehn Jahre in der Ukraine gearbeitet. "Ich habe einen persönlichen Bezug zu diesem Land, weil ich da geboren bin und auch später als Pastor zehn Jahre tätig war, kenne unzählige Leute. Und ich bin sehr froh, dass so viele Menschen mitgezogen haben. Seien es Firmen in Bremen und viele Menschen, die immer noch was spenden und helfen, also es ist tatsächlich ein sehr großes Projekt geworden." 

Ich stelle mir vor, dass ich in der Situation gewesen wäre. Deswegen ist es für mich nur das weiterzugeben, was ich unter solchen Umständen selber gern empfangen hätte.

Pastor Andreas Hamburg über seine Motivation, zu helfen
Menschen beim Frühstück im großen Saal der Markusgemeinde in Arsten
Die Menschen kommen beim Frühstück in der Markus-Gemeinde ins Gespräch. Bild: Radio Bremen, Lieselotte Scheewe | Lieselotte Scheewe

Andreas Hamburg ist in der Ukraine geboren und hat als Russlanddeutscher deutsche Wurzeln. Als junger Mann ist er nach Deutschland gegangen und hat Theologie studiert. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine engagiert er sich für die geflüchteten Menschen in Bremen und für Menschen in der Ukraine. Er organisiert regelmäßig Hilfskonvois mit Medikamenten, Verbandszeug, warmen Decken, Lebensmitteln und anderen notwendigen Dingen. "Ich stelle mir vor, dass ich in der Situation gewesen wäre. Deswegen ist es für mich nur das weiterzugeben, was ich unter solchen Umständen selber gern empfangen hätte", sagt Andreas Hamburg. Auch Yana Wermuth tut das Treffen gut. "Ich erinnere mich, wie ich nach Deutschland gekommen bin. Das war die erste Stelle, wo ich ein Stück Heimat bekommen habe. Es ist wichtig für Leute, jemand aus der Heimat hier zu haben, ein bisschen Hoffnung und Kraft finden, weiter zu leben", erzählt die junge Frau.

Pastor Andreas Hamburg fühlte sich nach seinem Umzug aus der Ukraine nach Deutschland zunächst einsam. Der Weggang dieser Menschen jetzt habe aber eine ganz andere Dimension. "Die mussten weggehen. Deswegen finde ich, ist es eben so schwer, hier Fuß zu fassen, sich im Klaren zu sein: 'Ich bleibe hier auch länger'", sagt der 51-Jährige. Aktuell sammelt die Gemeinde Weihnachtsgeschenke für Kinder in der Ukraine. Jeder, der möchte, kann verpackte Geschenke in blaue Jutebeutel füllen, die die Gemeinde bedruckt hat. "Weihnachten ist, wenn jemand liebevoll an dich denkt", steht auf den Beuteln. Andreas Hamburg hat die Aktion gemeinsam mit anderen ins Leben gerufen und kümmert sich darum, dass die Geschenke zur ukrainischen Grenze gebracht und in der Ukraine verteilt werden. "Damit sie auch wirklich bei den Menschen ankommen", sagt er.

Natürlich ist es auch immer wieder traurig, weil man Schicksalen begegnet. Man fragt sich, wie die Menschen denn so viel Leid tragen und ertragen können. Es gehört beides dazu.

Andreas Hamburg

"Ich glaube, Helfen als eine sinnstiftende Aufgabe möchte ich weitertransportieren. Etwas zu tun, um die anderen Menschen etwas glücklicher zu machen", sagt er. Anhand der Reaktionen der Menschen in der Ukraine oder hier bei diesem Frühstück merke er, dass die Freude ankomme. Aber er erlebt auch traurige Momente. "Natürlich ist es auch immer wieder traurig, weil man Schicksalen begegnet. Man fragt sich, wie die Menschen denn so viel Leid tragen und ertragen können. Es gehört beides dazu", erzählt er. 

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 23. November 2024, 13:40 Uhr

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