Im Porträt Wie Wigald Boning seine ganz eigene Marke wurde

Autorinnen und Autoren

  • Gerhard Snitjer
  • Iris Wessels
Wigald Boning trägt eine geblümte Badekappe und sitzt mit Mikrofon in der Hand auf der Bremen Zwei Herbstgast-Bühne.
Weil Wigald Boning täglich draußen baden geht, trägt er eine Badekappe. Bild: Bremen Zwei | Gerhard Snitjer

Wigald Boning ist bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Extrem bunt sind nicht nur seine Outfits, sondern auch seine Ideen und zahlreichen Talente. Immer wieder stellt sich der Comedian, Musiker, Fernsehmoderator und Autor neuen Herausforderungen. Zuletzt ging er ein Jahr lang täglich draußen baden und schrieb ein Buch darüber: "Herr Boning geht baden".

Wigald Boning
Wigald Boning

Gesprächszeit Wigald Boning gilt als Dadaist unter den Fernsehkomikern

Wigald Boning ist eine eigene Marke. Im Buch "Herr Boning geht baden" schreibt der Comedian, Musiker, Moderator und Autor über seine neuste Challenge.

Bild: weissundblau agentur | Jörg Koch

In Wildeshausen wurde Wigald Andreas Boning vor fast 57 Jahren geboren. In Oldenburg wuchs er auf und machte an der Cäcilienschule sein Abitur. Bis heute wissen die Menschen hier, dass dieser bunte Hund aus ihrer Mitte kommt.

Ich bin ein Boning. Das ist ein sehr guter Beruf.

Sagt der Komödiant und Hobby-Extremsportler von sich selbst.

Weil ihm keine Bluejeans standen, verlagerte sich Wigald Boning schon als Teenager auf gewagte Farbkombinationen und schrille Muster. "Das sind ja manchmal die wahren Gründe, die hinter Fernsehkarrieren stecken.", sagt er heute, denn damit ist er immer aufgefallen. Aber "bunter Hund" ist kein Beruf. Also, was ist er dann? Künstler? Zu hochtrabend, findet er. Vielleicht eher Kunsthandwerker? Und dann fällt ihm ein, dass er ja eine Marke für sich sein könnte: "Ich bin ein Boning", freut er sich. "Das ist ein sehr guter Beruf."

Wigald Boning ist ein Multitalent

Komödiant ist er, kein Zweifel. Aber außerdem ist er auch noch Musiker, Entertainer, Fernsehmacher, Showmann, Schauspieler und Buchautor. Er hat schon mit sieben Jahren seinen Freunden und Nachbarn etwas vorgezaubert und war später Bandmitglied bei "Die Schnösel" oder "Kixx". War das Punk, Jazz oder Schlager? Egal, Hauptsache es hat Spaß gemacht, sagt Wigald Boning heute, denn das treibt ihn immer wieder an.

Das Guinessbuch der Exzentriker wäre ein Buch, das ich mir kaufen würde.

Wigald Boning schwärmt für Edith Sidwells' Buch "Englische Exzentriker".

Richtig berühmt wurde Wigald Boning mit "RTL Samstag Nacht". Seine Spezialität waren Straßen-Interviews zu skurrilen Themen. Es folgte "Zwei Stühle, eine Meinung", der legendäre Schlagabtausch mit Olli Dittrich. Gemeinsam waren sie "Die Doofen". Allein und im Team produzierte Wigald Boning immer wieder Klamauk mit Hintersinn. Dafür erhält er zahlreiche Auszeichnungen und zweimal den Adolf-Grimme-Preis. "Das Guinessbuch der Exzentriker wäre ein Buch, das ich mir kaufen würde.", gibt der passionierter Schwimmer zu. Er selbst hält den Rekord für die langsamste Bodensee-Überquerung. Das komische Talent dazu "das könnte ich geerbt haben", sagt er und erzählt, dass es vor rund einhundert Jahren einen Vorfahren gab, der im Oldenburger Land als "der Schelm aus dem Moor" bekannt war, und über dessen Scherze damals sogar ein Buch geschrieben wurde.

Mit Badekappe auf die Bühne

Wigald Boning steht auf der Bühne und trägt eine orange-weiße Badekappe
Wigald Boning und Bremen Zwei Moderatorin Katrin Krämer live im Theaterlaboratorium in Oldenburg Bild: Bremen Zwei | Gerhard Snitjer

Wigald Boning steckt sich immer neue Ziele: Er radelt nonstop über die Alpen nach Italien, durchschwimmt den Bodensee und nimmt unermüdlich an Marathon- und Ultramarathon-Läufen teil. In seinem neuen Buch "Herr Boning geht baden" beschreibt er, wie er täglich in ein Außengewässer steigt. Er nimmt, was er kriegen kann, also Seen, Flüsse, Bäche, Tümpel oder Hafenbecken. Das tut er nun seit über 500 Tagen, bei jedem Wetter. "Am Anfang war ich so doof und hab mich erst ausgezogen und dann angefangen, das Eis aufzuhacken.", gesteht er offen ein.

Mein erstes Auto, einen Alfasud, habe ich hingerichtet!

Wigald Boning machte Zivildienst in Bremen Walle.

Was soll in seinem Leben noch passieren? Was kommt als nächstes? "Es gibt keinen Plan", sagt Wigald Boning. Aber die Komik und das Erzählen werden wohl immer dabeisein. "Mein erstes Auto, einen Alfasud, habe ich hingerichtet!" Und prompt fällt er unter dem Gelächter des Publikums in eine Rolle, spielt sich selbst als alten Mann: "Hab ich euch schon erzählt, wie ich meinen Alfasud im Neustädter Hafen auf die Gleise gesetzt hab? Ach, das hab ich euch gestern erst erzählt? Egal, ich erzähle es euch nochmal!  -  Also, das ist meine Vorstellung vom Altersheim."

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Gesprächszeit, 24. November 2023, 18:05 Uhr

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