Was macht die Kunst? Die Nachtwache von Rembrandt van Rijn

Die Nachtwache, Milizkompanie des Bezirks II unter dem Kommando von Hauptmann Frans Banninck Cocq, Gemälde von Rembrandt van Rijn
Das Gemälde "Die Nachwache" von Rembrandt van Rijn, gemalt 1642. Es ist Rembrandts formatgrößtes Werk und auch sein berühmtestes.

Was macht die Kunst? Die Nachtwache von Rembrandt van Rijn

Die AfD will die Gesellschaft spalten, in Deutsche und Migranten, in Dazugehörige und Außenstehende. Rembrandts Gemälde spielt im 17. Jahrhundert, als die bürgerliche Gesellschaft noch in den Anfängen steckt. Das Bild zeigt aber schon, wie sich in so einer bürgerlichen Gesellschaft miteinander auskommen lässt. Rembrandt malt eine Gruppe von Bürgern, die Amsterdamer Büchsenschützen. Die Beteiligten sind alle sehr unterschiedlich und dürfen das auch sein. Aber sie behindern einander nicht, sondern kooperieren im Sinne ihres Gemeinwesens. Das ist das eigentliche Thema hier – nicht etwa, wie man bei dem Sujet meinen könnte, ein Ruf zu den Waffen.

Bild: Imago | H. Tschanz-Hofmann

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Die Nachtwache, Milizkompanie des Bezirks II unter dem Kommando von Hauptmann Frans Banninck Cocq, Gemälde von Rembrandt van Rijn
Das Gemälde "Die Nachtwache" malte Rembrandt van Rijn 1642. Zu sehen ist es im Rijksmuseum in Amsterdam. Bild: Imago | H. Tschanz-Hofmann

Was auf den ersten Blick wie eine Chaoten-Truppe erscheint, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als ein Kollektiv von Individualisten. Man sieht, wie sehr die Personen aufeinander achten, wie sie am Ende dann doch gemeinsam handeln. Dazu gehört ein armer Trommler ebenso wie reiche Kaufleute. Sogar ein junges Mädchen läuft mit.

Sicher war es auch eine Frage der Ehre, sich diesen Schützen anzuschließen, und ein bisschen Folklore. Aber die nördlichen Niederlande hatten sich damals gerade erst aus der spanischen Vorherrschaft befreit, die Gefahr lag noch in der Luft. Die Personen auf Rembrandts Bild wissen, dass sie ihr Gemeinwesen schützen müssen. Und da sagt Rembrandt: Der beste Schutz sind gar nicht Waffen, es ist das eigene Selbstverständnis. Wir sind eine Gemeinschaft von ganz unterschiedlichen Individuen und keine braven Untertanen einer großen Monarchie. Wir halten zusammen.

Autor/Autorin

  • Kia Vahland

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