Die Morgenandacht Über Verrat, Abschied, Erinnerung und Liebe
Stand: 17. April 2025.
Die Morgenandacht Über Verrat, Abschied, Erinnerung und Liebe
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Der Gründonnerstag kann Mut machen für das, was gerade fehlt, ist Gemeindereferentin Andrea Grote überzeugt.
Heute geht es um Liebe und Erinnerung, um Verrat und Abschied – heute Abend, wenn ich im Gottesdienst bin. Denn heute ist Gründonnerstag. Der Tag erinnert uns an das Abschiedsmahl von Jesus und seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod am Kreuz. Daran denken Christinnen und Christen einen Tag später am Karfreitag – morgen. Viele Kirchengemeinden feiern heute Abend Gottesdienst. Und die biblischen Texte, die dann zu hören sein werden, handeln – wie erwähnt – von Liebe, Erinnerung, Verrat und Abschied.
Jesus hat sich mit seinen Freunden verabredet. So wie immer, so wie das alle gläubigen Juden am Abend vor dem Pessachfest gemacht haben. Mitten in einer Zeit, in der Jesus schon weiß, dass Leid und Tod bevorstehen. Jesus feiert das Abendmahl mit seinen Freunden. Das letzte Abendmahl. Und vorher: Lässt er sich im wahrsten Sinne des Wortes herab, um seinen Jüngern die Füße zu waschen. Ein Affront zur damaligen Zeit, denn das war Aufgabe der Bediensteten. In dem, was Jesus tut, können wir heute Vertrauen, Nähe, Hingabe und Miteinander erkennen. Und diese Werte haben auch heute für uns eine hohe Bedeutung.
Wenn Menschen sich einsam und überfordert fühlen, kann echte Gemeinschaft zeigen: Du bist nicht allein. Ich helfe Dir. Geteiltes Brot und geteilter Wein beim Abendmahl sind heute vielleicht mehr denn je Zeit, Aufmerksamkeit und Hilfe. Und anderen Füße waschen? Würden wir vermutlich nicht tun. Aber wie kann ich anders dienen? Vielleicht findet sich die Antwort, wenn ich meine Aufmerksamkeit mal wirklich in die Gesichter der Menschen lenke. Und Angst, Unsicherheit? Kenn ich. Auch Jesus hatte Angst. Das macht ihn nahbar. Neben allem Gott-sein war er ja zunächst auch Mensch. Der Gründonnerstag lädt ein, ehrlich mit unseren eigenen Gefühlen umzugehen – und sie nicht allein tragen zu müssen.
Für mich ist das tröstlich. Und stärkend. Gründonnerstag in 2025 kann Mut machen für das, was gerade fehlt. Er kann meine Hoffnung stärken. Weil ich etwas erleben kann, das mir zeigt: Die Liebe bleibt – auch wenn das Leben zerbricht. Er zeigt mir selbst im Verrat, der am Ende zum Tod am Kreuz führt: Jesus gibt nicht auf. Das ist Hoffnung pur. Und macht Mut, sich auf andere einzulassen. Wer gibt, wer dient, wer teilt – verändert die Welt. Vielleicht nur ein kleines Stück. Aber jedes Stück zählt.