Die Morgenandacht Tagesanfang
Stand: 22. April 2025.
Die Morgenandacht Tagesanfang
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Die Stille und den Frieden der frühesten Stunden des Tages genießt Pastorin Anja Bär in besonderer Weise. Diese ruhigen Stunden geben ihr Kraft für all das, was dann im Alltag auch kräfteraubend ist.
Die Sonne scheint in mein Gesicht. Ich liege im Bett, werde langsam wach. Das Fenster steht weit offen, ich kann es schon riechen: Heute Nacht hat es geregnet. Einfach herrlich. Es ist still um mich her. Die Hunde schlafen noch. Ab und an fährt ein Auto vorbei. Eins meiner liebsten Morgenlieder kommt mir in den Sinn: Tagesanfang hell und still, noch ist alles wie ich‘s will. Fühle Frieden tief in mir, spür Geborgenheit und Ruhe. Herr ich bin bewahrt in dir. Das zu wissen gibt mir viel.
Diesen Frieden, den fühle ich tatsächlich gerade tief in mir. Ich weiß, dass der Tag sich ändern wird. Ich weiß, dass Eindrücke und Emotionen kommen werden, die den Frieden stören, ja geradezu wegwischen können. Das gehört auch dazu. Aber im Moment ist da dieser Frieden. Shalom heißt es im Hebräischen, in der Sprache Israels.
Shalom: Frieden. Ein Frieden, der mehr ist als ein Gefühl. Dieser Frieden beschreibt eine tief sitzende Gewissheit. Ich bin geborgen, ich bin frei, ich bin mutig. Und das alles nicht, weil ich keine Bedrückung und Angst kenne. Nein, dieser Frieden ist da, obwohl und weil ich in mitten von Unheilsituationen lebe. Nachrichten aus aller Welt machen mir zu schaffen, der Klimawandel macht mir Angst. Die zunehmend fehlende Bereitschaft, einander verstehen zu wollen, bedroht mich. All das und so viel mehr sind Unheilsituationen. Und langsam dringen sie an diesem frühen Morgen in mein Bewusstsein und machen mir klar:
Diese friedvolle Morgenstimmung wird enden. Aufgaben und Anforderungen stehen schon vor der Tür. Manches wird mich stressen. Das weiß ich jetzt schon. Und ich bin gewiss: Der Herr, den ich in diesem Lied besinge, der ist bei mir – in jedem Moment des Tages. Auch wenn ich das nicht immer spüre. Und so heißt es weiter in dem Lied: Auch wenn der Tag sich ändern wird, die Stille sich im Stress verliert, so weiß ich: Du bist dennoch wirklich nah. In dieser Gewissheit starte ich in den Tag.