Die Morgenandacht Stürmische Zeiten
Standdatum: 28. Februar 2025.
Die Morgenandacht Stürmische Zeiten
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"Ganz schön stürmische Zeiten" ruft der Mann Pastorin Ulrike Bänsch auf der windigen Weserbrücke zu. Das findet sie auch. Aber wie umgehen mit der Unsicherheit und Angst in stürmischen Zeiten??
"Ganz schön stürmische Zeiten", sagt der Mann, der mir beim Überqueren der Wilhelm-Kaisen-Brücke entgegen kommt und sieht wie ich meine Kapuze festhalte, damit der Wind sie nicht weg weht. "Jo", antworte ich und wir gehen beide weiter unserer Wege.
Stürmische Zeiten später frage ich mich, ob der Mann wohl nur den steifen Nord-Ost-Wind gemeint hat, oder ob sich sein Kommentar auf die Weltlage insgesamt bezog? Mir kommen jedenfalls einige Ideen, wo uns überall ein stürmischer Wind entgegen bläst und Dinge ins Wanken geraten, die uns eben noch selbstverständlich erschienen. Was hilft eigentlich bei Sturm, frage ich mich: "Warm anziehen." – "Nicht raus gehen." "Gut festhalten." "Die Segel richtig setzen." Das könnte helfen.
Ich bin froh, wenn ich bei Sturm nicht irgendwo auf einem kleinen Boot im großen weiten Meer von wilden Wellen hin und her geschaukelt werde. Manchmal fühlt sich das Leben aber genauso an: Du bist auf einem kleinen Boot. Um dich herum tobt der Sturm. Du wirst ziemlich durchgeschaukelt und kannst wenig dagegen tun, nur hoffen, dass sich rechtzeitig Rettung findet. – Mir fällt eine Geschichte aus der Bibel ein. Da ist Jesus mit seinen Jüngern auf dem See Genezareth unterwegs. Sie geraten im Sturm in Seenot. Das Boot droht zu kentern. Alle haben Angst. Nur Jesus, der schläft friedlich, als würde ihn das alles nichts angehen. Der Sturm wird immer stärker. Die anderen wecken ihn panisch und vorwurfsvoll. Jesus bleibt ganz ruhig und besonnen. Der Wind legt sich. Offenbar hat dieser Jesus die Kraft den Sturm zu stillen, so erzählt es die biblische Überlieferung. Die Botschaft dieser Erzählung liegt für mich im Vertrauen.
Stürmische Zeiten können manchmal ganz schön lange anhalten. Menschen brauchen Rettung. Oder du hast selbst jede Menge damit zu tun, nicht unter zu gehen. Ich glaube: was durch den Sturm helfen kann, ist ein Vertrauen, das am Ende stärker ist, als die Angst: Einmal wird alles gut werden. Und wir können helfen, dass es gut wird. Manchmal in dem wir wie die Jüngern von Jesus, einen wachrütteln, dem wir vertrauen und sagen: Komm steh auf. Lass uns nicht allein, in diesen stürmischen Zeiten.