Die Morgenandacht So sorgt ein Papst für Gelassenheit

Claudia Rolke
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Die Morgenandacht So sorgt ein Papst für Gelassenheit

Die Zehn Gebote der Gelassenheit von Papst Johannes XXIII. findet Claudia Rolke hilfreich, um sich nur für heute auf eine Sache zu konzentrieren.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Die Zehn Gebote der Gelassenheit von Papst Johannes XXIII. findet Claudia Rolke hilfreich, um sich nur für heute auf eine Sache zu konzentrieren.

"Nur für heute", so beginnt Papst Johannes XXIII. seine zehn Gebote der Gelassenheit. Gelassenheit – was für ein großes Wort! Gelassenheit habe ich im Alltag so gar nicht auf dem Schirm. Vielmehr erlebe ich mich getrieben von Sorgen, sei es um unsere gesellschaftliche Situation, sei es um die weltpolitische Situation oder meine ganz persönliche. Dabei täte mir ein wenig Gelassenheit wirklich gut. Einfach mal das Gedankenkarussell in meinem Kopf stoppen, den Stecker ziehen. Einfach mal mich nicht beherrschen lassen von den Sorgen und Fragen, was werden soll, wenn es doch so kommt, wie ich es befürchte. Einfacher gesagt als getan. Ich find‘ den Stecker nicht zum Ziehen.

Und wenn mich dann so Trübsal blasend meine Sorgen mich förmlich auffressen, dann hilft mir eine Idee von Papst Johannes XXIII.: Er hat für sich zehn Gebote der Gelassenheit formuliert. Die biblischen zehn Gebote sind ja als Auftrag an mich gerichtet mit "du sollst/du sollst nicht". Bei den zehn Geboten der Gelassenheit heißt es hingegen: "ich werde", allerdings nicht von nun an bis in Ewigkeit, sondern "nur für heute".

Zum Beispiel: "Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen." Dieses "nur für heute" sorgt dafür, dass ich mich auf eine kleine Sache konzentriere, die ich auch bewerkstelligen kann. Und ich komme ins Tun. Ich kreise mit meinen Sorgen nicht mehr um mich selbst, sondern ich setze aktiv etwas dagegen. Das weitet meinen Blick wieder und kann mich froh und frei machen. Diese Idee, sich "nur für heute" eine Sache vorzunehmen, werde ich in den Morgenandachten dieser Woche aufgreifen.

Auch die Menschen, die zur Zeit Jesu lebten, kannten die unheilvolle Sorge um sich selbst. Sinngemäß fragt Jesus im Matthäusevangelium, was uns diese Sorgen bringen sollen; wir können eh nicht mit ihnen unser Leben verlängern. Seine Einladung lautet: Vergiss Gottes Wirken nicht! Er weiß, was du zum Leben brauchst. Gott ist da für dich. Du kannst ihn entdecken in den Vögeln des Himmels, den Blumen der Felder und allem, was dich umgibt.

Der Jesuitenpater Alfred Delp hat 1945 mit gefesselten Händen im Gefängnis geschrieben: "Die Welt ist Gottes so voll. Aus allen Poren der Dinge quillt er gleichsam uns entgegen." "Nur für heute" werde ich mich überraschen lassen, wo Gott mir heute begegnen will.

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